Tempelhofer Freiheiten

Ich war auf dem Weg ins heimische Neukölln, als ich diesen Beitrag auf Spreeblick las. Kurz danach konnte ich, während eines Spaziergangs über das Rollfeld des Tempelhofer Flugfeldes, just eben diesen Eindruck bestätigen, den Gastautor Felix Moniac beschreibt:

Ich bin seit der Öffnung viele Male dort gewesen. Was mich dann erwartete, hat mich überwältigt. Das Erstaunlichste für mich war – ich habe etwas Zeit gebraucht, um das zu begreifen – dass es auf dem Platz Nichts gibt. Man durchschreitet die Gatter zum Flugfeld und fühlt sich auf einen Schlag frei. Es gibt keine Werbung. Niemand will etwas verkaufen, ob direkt oder indirekt. Man schlendert los und geht, unbewusst, ganz langsam.

via Das Rollfeld wird flügge: Tempelhofer Park | Spreeblick

In der Tat: Der ehemalige Flughafen und heutige Themenpark Tempelhof braucht keine Zukunftsplanung, keine Veränderung, keine Internationale Gartenschau im Jahr 2017 und erst recht keine Lofts. Der weite Raum ist ideal, so wie er ist, weil er eine freie Fläche für all die Unternehmungen bietet, für die in der Stadt sonst kein Platz scheint. Und er bietet die schlichte Möglichkeit, am Ende einer Woche einen weiten, freien Himmel zu sehen – ein Stück Naherholung inmitten der Stadt.

Nun droht der Ausverkauf (auch) dieses Teils von Neukölln, der südlich des Hermannplatzes an die Ostflanke des Flughafens grenzt. Und ich denke ernsthaft darüber nach, mich in das Klein-Klein kommunaler Politik einzumischen, um die Herausbildung eines weiteren Edelbezirk in Berlin zu verhindern oder doch wenigstens zu erschweren.


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